Die gute Nachricht vorneweg: Für die ganz überwiegende Anzahl der Kunden der Stadtwerke Dorfen wird es zum Jahreswechsel keine Strom- und Gaspreisanpassungen geben. Für diejenigen Kunden, die sich in der Vergangenheit für einen Sondertarif entschieden haben, konnten die Stadtwerke Strom und Gas langfristig planbar am Terminmarkt beschaffen, so dass die turbulente Entwicklung der Strom- und Gaspreise noch nicht auf die Endkunden durchschlägt. „Wie lange die Preise stabil gehalten werden können, ist derzeit noch nicht absehbar“, äußert sich Stadtwerke Geschäftsführer Klaus Steiner. „Wenn der Winter kalt wird und wir kurzfristig Mengen zu den aktuellen Preisen nachkaufen müssen, geht unsere Kalkulation nicht mehr auf. Wir werden daher nach Ablauf des ersten Quartales 2022 entscheiden.“
Ganz anders schaut die Situation für die Kunden mit dem sogenannten Grund- und Ersatzversorgungstarif aus. Die Stadtwerke sind aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes verpflichtet, einen Tarif anzubieten, in den von Wettbewerbern versorgte Kunden nach Beendigung ihres Vertrages sofort zurückfallen. Das gilt auch für den Fall, dass ein fremder Lieferant insolvent wird. Erste Pleiten von Internetstromhändlern hat es in den letzten Tagen bereits gegeben. Die Branche geht davon aus, dass es in den nächsten Wochen vermutlich zu einer Marktbereinigung kommen wird. Der Grund: Viele Händler haben auf fallende Preise gesetzt und am kurzfristigen Spotmarkt eingekauft. Mit ihren Kunden haben sie oft Jahresverträge vereinbart, die sie jetzt nicht mehr zu wirtschaftlichen Bedingungen bedienen können. Die Stadtwerke freuen sich über ihre heimkehrenden Kunden, müssen die ungeplanten Mengen jedoch auch zu den aktuellen teuren Preisen einkaufen. Weil der Grundversorgungstarif eine gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist von nur 14 Tagen hat, können die Stadtwerke hier auch nicht vernünftig planen, denn beim nächsten Billigangebot sind die Kunden schnell wieder weg. Deshalb müssen die Stadtwerke entsprechend der Entwicklung am Energiemarkt die Preise für die Grundversorgung sehr deutlich anheben.
In der Gasversorgung bedeutet die Preisanpassung für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Mehrkosten von rd. 94 € im Monat, was nahezu einer Verdopplung der Preise entspricht. In der Grundversorgung Strom kommen bei einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden Mehrkosten von rd. 33 € im Monat auf die Verbraucher zu, was einer Steigerung von 45% entspricht. Von diesen Preissteigerungen sind auch diejenigen Kunden betroffen, die sich in der Vergangenheit nicht für ein günstigeres Sonderprodukt entschieden hatten. Hier wollen die Stadtwerke Abhilfe schaffen: Mit zwei neu aufgelegten Tarifen sind Einsparungen möglich für die Kunden, die sich zumindest für ein Jahr an die Stadtwerke binden möchten.
In der vorgenannten Beispielrechnung können die Kunden beim Wechsel zum günstigeren Tarif Gas Dorfen online 2.0 gegenüber der Grundversorgung rund 30 € im Monat einsparen. Wer sich für Strom Dorfen online 2.0 entscheidet, spart bei 3.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch immerhin 15 € im Monat. Sämtliche Kunden, die von der Preissteigerung in der Grundversorgung betroffen sind, erhalten in den nächsten Tagen ein Schreiben mit dem Angebot für die neuen Sonderprodukte. Die neuen Preise und Verträge sind auch auf der Internetseite der Stadtwerke abrufbar. Eine persönliche oder telefonische Beratung ist zu den bekannten Öffnungszeiten im Kundenzentrum der Stadtwerke möglich.
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