Häufige Fragen Nahwärme

Fragen zur Nahwärme

Das Prinzip Nahwärme ist einfach, aber wirkungsvoll: Von der Biomasseheizzentrale in Rinning aus wird Wärme zentral erzeugt. Durch gut isolierte Leitungen werden einzelne Gebäude, Wohnhäuser, Betriebe und Siedlungen mit Wärme versorgt. Dort sorgt eine Wärmeübergabestation dafür, dass die benötigte Wärme in das Heizungs- bzw. Warmwassersystem gelangt.

Kennen Sie schon unsere Biomasseheizzentrale?
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Die Nahwärme der Stadtwerke Dorfen übertrifft die aktuellen gesetzlichen Vorgaben deutlich. Im Falle einer gesetzlichen Änderung sind die Stadtwerke Dorfen verpflichtet, diese Anforderungen für Sie zu erfüllen. Als Eigentümer einer Immobilie am Nahwärmenetz müssen Sie sich in Zukunft also keine Sorgen machen.

Den aktuell gültigen Primärenergiefaktor finden sie unter Link.

Um Ihre Wärmeversorgung auf Nahwärme umzustellen, sind drei Schritte erforderlich:

  1. Zunächst erhält Ihr Gebäude einen Hausanschluss an das Nahwärmenetz.
  2. Im Haus benötigen Sie dann eine Wärmeübergabestation, ein kompaktes Gerät, das ihre komplette bisherige Heiztechnik ersetzt und so jede Menge Platz im Heizkeller schafft – denn schließlich brauchen Sie künftig weder Heizkessel noch Brennstofflager.
  3. Als Letztes wird die Übergabestation an Ihren hausinternen Heizkreislauf angebunden. Dazu passt ein Heizungsbaubetrieb Ihres Vertrauens die Heizungstechnik an und nimmt die hydraulische Einbindung vor. Der Aufwand hierfür schwankt je nach Einzelfall.

Natürlich können sie die Wärme aus dem Netz auch im Sommer nutzen. Wir sind sogar vertraglich dazu verpflichtet, alle angeschlossenen Gebäude ganzjährig mit Wärme zu versorgen.

Die Vorlauftemperatur des Wassers im Wärmenetz ist von der Außentemperatur abhängig und beträgt im Winter maximal 90°C, im Sommer mindestens 60°C.

Die Rücklauftemperatur des Wassers aus Ihrem System in das Netz darf maximal 45°C betragen. Um diese Höchstrücklauftemperatur zu gewährleisten, sind unter Umständen Änderungen an Ihrem Heizungssystem nötig. Unter anderem sorgt die hydraulische Einregulierung Ihres Wärmeverteilungs- und Trinkwarmwassersystems für eine immer optimale Rücklauftemperatur.

Fragen zur bestehenden Heizung

Ein Parallelbetrieb Ihres alten Heizkessels mit der Wärmeversorgung über das Nahwärmenetz ist nicht möglich.

Sie benötigen auch weiterhin einen Warmwasserspeicher. Dabei ist der Austausch des bestehenden Warmwasserspeichers im Zuge des Umstiegs auf Nahwärme aus Gründen der Technik und Effizienz in den allermeisten Fällen sinnvoll.

Zusätzlich zur Wärmeversorgung über das Nahwärmenetz können Sie Ihre Räume mit Wärmeerzeugern aus Erneuerbaren Energien beheizen. Beispielsweise einem Kachelofen oder Warmwasser aus einer Solarthermie-Anlage.

Die Einbindung einer Solarthermie-Anlage ist jederzeit möglich – auch dann noch, wenn Sie bereits an das Wärmenetz angebunden sind.

Auch wenn die Kombination von Nahwärme und Solarthermie technisch möglich ist, sollten Sie diese Option wirtschaftlich genau prüfen. In aller Regel amortisieren sich die Kosten für eine neue Solarthermie-Anlage kaum, wenn Sie Nahwärme nutzen.
Wenn Sie über eine geeignete Dachfläche verfügen, ist die Installation einer Photovoltaikanlage womöglich sinnvoller.

Ob Sie Ihren Warmwasserboiler weiterverwenden können, hängt von seiner Bauart ab. Faustregel: Ein stehender Boiler kann normalerweise weiterverwendet werden. Die Kombination von Elektroboilern mit einer Warmwasserversorgung per Nahwärmenetz ist jedoch nicht empfehlenswert.

Fragen zum Hausanschluss

Ja, falls Ihr Gebäude in unserem Nahwärmeversorgungsgebiet liegt. Möglicherweise haben wir Sie bereits zu Ihrem möglichen Hausanschluss informiert. Wenn Ihr Gebäude noch nicht über einen Hausanschluss verfügt, obwohl es in einem von uns versorgten Gebiet liegt, können Sie uns Ihr Interesse jederzeit signalisieren. Wir benötigen dazu neben Ihren Kontaktdaten lediglich einige wenige Angaben zum bestehenden Heizsystem und zu Ihrem Energieverbrauch.

Wir sind stets bemüht unser Nahwärmenetz zu erweitern. Umfangreiche Erweiterungen kündigen wir bei Veranstaltungen vor Ort an – informieren Sie aber in jedem Fall per Post, falls Ihr Gebäude in einem künftigen Versorgungsgebiet liegt.

Um Ihr Gebäude an das Nahwärmenetz anzuschließen, wird eine Hausanschlussleitung von der Straße bis in Ihren Heizungsraum an die Übergabestation verlegt. Da diese Leitung im Erdreich in ca. 50 bis 80cm Tiefe platziert wird, sind entsprechende Tiefbauarbeiten nötig. Durch die Hauswand ist eine Kernbohrung erforderlich, durch die die Hausanschlussleitungen in das Gebäude geführt wird und anschließend wasserdicht verschlossen wird.

Idealerweise sollten Sie den Hausanschluss installieren lassen, während wir die Hauptleitung in Ihrer Straße verlegen. Dann nämlich können wir Ihnen den Anschluss besonders preiswert anbieten, da in diesem Zeitraum ohnehin Tiefbauarbeiten vor Ort stattfinden. Ein späterer Anschluss an das Nahwärmenetz ist selbstverständlich jederzeit möglich, wäre dann aber mit deutlich höheren Kosten verbunden.

Sie können auch dann einen Hausanschluss installieren, wenn Sie noch nicht sofort auf Nahwärme umsteigen möchten. Dies ist vor allem im Zeitraum unserer Netzbauarbeiten in Ihrer Straße sinnvoll, denn auf diese Weise schaffen Sie die Grundlage für die spätere Nutzung der Nahwärme.

Bitte beachten Sie, die alleinige Errichtung eines Hausanschlusses ohne Stilllegung des bisherigen Kessels ist nicht förderfähig. Nur der Umstieg auf Nahwärme mit einer Wärmelieferung ist förderfähig. Zusätzlich entstehen Ihnen weitere Kosten für die nachträgliche Installation und Inbetriebnahme der Übergabestation.

Eine genaue Aussage für Ihren konkreten Einzelfall können wir nicht treffen. Typischerweise erheben wir für Anschlüsse bis zu einer Länge von 10 m (gemessen ab Grundstücksgrenze) eine Pauschale. Sofern die Hausanschlusslänge 10 m übersteigt, erhöhen sich die Hausanschlusskosten je Meter.
Abhängig von der gewünschten Leistung erheben wir noch einen Baukostenzuschuss. Die genaueren Informationen dazu können Sie unserem Preisblatt für Hausanschlusskosten und Baukostenzuschüsse Nahwärme entnehmen.

Befindet sich Ihr Gebäude in einem unserer bestehenden oder geplanten Nahwärme-Versorgungsgebiete, haben Sie entsprechende Informationsmaterialien von uns bereits per Post erhalten. Um uns Ihr Interesse an einem Nahwärme-Hausanschluss zu signalisieren, senden Sie uns bitte das entsprechend ausgefüllte Formular zu, das Sie mit den Informationsmaterialien erhalten haben. Falls Sie dieses Formular nicht zur Hand haben, können Sie hierfür auch ganz einfach unser Online-Meldeformular nutzen. Wir benötigen von Ihnen lediglich einige wenige Angaben zum bestehenden Heizsystem und zu Ihrem Energieverbrauch.

Anschließend überprüfen wir die konkrete Anschlusssituation bei Ihnen vor Ort. Nach Abschluss dieses Anschluss-Checks beauftragen Sie Ihren Hausanschluss durch Zusendung der ausgefüllten Vertragsunterlagen.

Mit Ihrem Nahwärmeanschluss erhalten Sie zusätzlich einen Glasfaserhausanschluss kostenlos. Wir benötigen lediglich einen unterschriebenen Nutzungsvertrag für die Errichtung des Anschlusses. Ihnen steht damit die Möglichkeit offen, Highspeed-Internet und Telefonie von den Stadtwerken zu beziehen.

Fragen zur Übergabestation

Die Übergabestation ist das Bindeglied zwischen dem Hausanschluss und Ihrem Heizsystem. Sie bildet die Eigentumsgrenze von den Stadtwerken Dorfen zu Ihrem Heizsystem.
Im Heizwerk erzeugen wir die Wärme, die wir dann über das Leitungsnetz zu Ihrem Haus befördern. Über den Hausanschluss gelangt die Wärme in die Übergabestation. Diese enthält einen Wärmetauscher, der die Wärme an Ihr bestehendes hausinternes Heizungssystem überträgt.

Die Abmessung der Übergabestation variiert mit der benötigten Gebäudeleistung. Üblicherweise beträgt die Abmessung für Gebäude unter 40 kW Leistung etwa 60 cm x 80 cm x 25 cm (BxHxT).

Die Kosten der Übergabestation sind der Hausanschlusspauschale bereits enthalten. Es fallen keine Zusatzkosten an.

Selbstverständlich können Sie Ihre Heizungsanlage nach Ihren persönlichen Bedürfnissen selbst steuern. Ebenso können Sie die Temperaturen nachts oder während Ihrer Urlaube absenken.

Sie können Ihre Anschlussleistung in den meisten Fällen auch nachträglich erhöhen. Je nach Höhe der gewünschten Leistung wird dann der Wärmetauscher bzw. die Übergabestation ausgewechselt. Wenn sie dies wünschen, können Sie uns jederzeit dazu ansprechen.

Eine nachträgliche Reduktion der Leistung ist auch jederzeit möglich. Beispielweise nach einer energetischen Sanierung Ihres Hauses. Diese Anpassungsmöglichkeit ist in Ihrem Wärmeliefervertrag ausdrücklich vorgesehen. Technische Arbeiten wie der Austausch des Wärmetauschers bzw. der Übergabestation sind dazu nicht notwendig. Falls sich Ihre Anschlussleistung reduziert, wird dies von uns automatisiert erfasst und in der Abrechnung berücksichtigt.

Fragen zu Preisen, Vertrag und Abrechnung

Eine genaue Aussage für Ihren konkreten Einzelfall können wir nicht treffen. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass unsere Nahwärme konkurrenzfähig und oftmals auch günstiger ist – sowohl im Vergleich zu Bestandsheizungen als auch zu Neuanlagen. Insbesondere dann, wenn Sie Ihre Heiztechnik modernisieren, ist Nahwärme eine komfortable, zukunftssichere und auch kostengünstige Option, mit der Sie zudem die gesetzlichen Anforderungen des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes spielend erfüllen.

Bitte beachten Sie dabei auch, dass die Wärmekosten einer Nahwärmeversorgung und die Kosten Ihrer persönlichen Heizanlage nicht ohne Weiteres vergleichbar sind. Ein häufiger Denkfehler ist der direkte Vergleich des Nahwärmepreises mit den Kosten für Brennstoffe, also beispielsweise ihrem Heizöl- bzw. Gaspreis. Dieser Vergleich würde nämlich den deutlich höheren Wirkungsgrad von Nahwärme nicht berücksichtigen. Häusliche Öl- und Gasheizungen arbeiten übers Jahr gesehen nur mit einem Wirkungsgrad von rund 75 bis 85%, während Sie mit unserer Nahwärme 100% Nutzenergie, also direkt nutzbare Wärme, erhalten.

Darüber hinaus sollten Sie beim Vergleich mit einer fossilen Heizung alle tatsächlich anfallenden Beträge berücksichtigen. Dazu gehören neben den Kosten für Brennstoffe auch Investitionskosten für die Heiztechnik, laufende Posten für Schornsteinreinigung und-messung sowie Wartungs- und Reparaturkosten.

Die Preise für Nahwärme sind deutlich stabiler als bei einer reinen Versorgung mit Öl oder Gas. Das liegt vor allem daran, dass wir bei unseren Netzen auf die Energiequelle Holz setzen – und damit auf eine langfristige Versorgung mit regionaler Biomasse. Den Preis für die gelieferte Wärme passen wir durch eine Preisgleitklausel an die Entwicklung der Energiepreise an. Details hierzu können Sie Ihrem Wärmeliefervertrag entnehmen.

Nein, eine Mindestabnahmemenge halten wir aus ökologischen Gründen für nicht vertretbar.

Die Nahwärmekosten rechnen wir monatlich nach tatsächlichem Verbrauch ab. Über unser Kundenportal erhalten Sie Ihre Rechnungen und können diese bequem per SEPA-Lastschriftverfahren bezahlen.

Die Kosten für den Anschluss und die Inbetriebnahme stellen wir Ihnen einmalig zu Beginn der Wärmelieferung in Rechnung.

Fragen zu Sicherheit und Störungen

Ja, das garantiert unser Versorgungskonzept. Die Stadtwerke beziehen die Biomasse aus heimischen Wäldern in Dorfen und Umgebung. Wir bewirtschaften – selbst mit eigenem Förster – den Stadtwald und Niklwald. Zusätzlich haben wir Waldbesitzer und regionale Partner in unserem Versorgungskonzept integriert.

Die Stadtwerke Dorfen sind für die Wartung der Leitungen bis zur Übergabestation und für die Wartung der Übergabestation selbst verantwortlich. Für das hausinterne Heizungsnetz sind Sie als Eigentümer verantwortlich.

Wir garantieren Ihnen die Wärmelieferung zu jeder Zeit. Unser Wärmenetze werden aus Biomassekesseln, Biogasanlagen und BHKWs beheizt, so dass auch bei Wartungsarbeiten oder Störungen eines Kessels genug Wärmeleistung durch die anderen Heizanlagen erzeugt werden kann. Zudem sind große Pufferspeicher installiert, die für zusätzliche Versorgungssicherheit sorgen. Sollte es dennoch einmal schwerwiegendere Probleme geben, wird die Versorgung über eine mobile Heizungsanlage sichergestellt.

Bei jedem technischen Bauteil besteht das Risiko, dass es irgendwann einen Defekt aufweist. Die Lebensdauer eines Nahwärmerohrs liegt bei etwa 40 Jahren. Das gesamte Netz wird permanent fernüberwacht, so dass im Fall einer Störung die defekte Leitung ausfindig gemacht und der Fehler behoben werden kann.

Unsere Servicehotline garantiert Ihnen, dass – im Fall einer Störung – das Problem schnell behoben wird: Per Fernüberwachung oder durch unseren Bereitschaftsdienst direkt bei Ihnen vor Ort.